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Wenn es in Deutschland eine Fahrzeugklasse gibt, die extrem beliebt ist, ist es jene der SUVs. Im Jahr 2019 wurden erstmals mehr als 1 Million dieser Fahrzeuge neu zugelassen. Vor allem Kompakt-SUVs erfreuen sich einer immer größeren Beliebtheit. Warum? Nun, unter anderem wegen der erhöhten Sitzposition, die dem Fahrer mehr Übersicht im Straßenverkehr gewährt. Wir hatten die Möglichkeit, einen solchen Kompakten ausführlich zu testen: den Subaru XV e-Boxer 2.0ie. Was der Japaner im Detail alles kann, verraten wir dir hier.
Schon auf den ersten Blick wird deutlich, dass der Subaru XV mehr sein möchte als ein simpler Kompakt-SUV. Auch im Gelände fühlt er sich in der bereits dritten Generation mit seiner hohen Bodenfreiheit (22 Zentimeter) sichtbar wohl. Das wird vor allem Menschen freuen, die im alpinen Raum wohnen oder Personen, die beruflich regelmäßig auf unebenen Wegen unterwegs sind – zum Beispiel Förster.
Und: Dank permanentem Allradantrieb samt X-Mode Allrad-Assistenzsystem inklusive Bergabfahrhilfe ist auch schlammiger Untergrund und hügeliges Gelände für den XV kein größeres Problem. Kurzum: Der Subaru XV positioniert sich selbstbewusst neben seinem größeren Bruder Subaru Forester.
Subaru Forester XV e-Boxer 2.0ie – Ein (weiterer) Kompakt-SUV mit Mild-Hybrid
Apropos Forester: Wie der große Geländewagen von Subaru kommt auch das Kompkatmodell XV mit Mildhybrid-Technologie zum Kunden. Also mit der kleinsten Form der Elektrifizierung. Heißt im Detail: Grundsätzlich erfolgen die Fahrten mit einem klassischen Verbrennungsmotor mit 110 kW (150 PS) Leistung. Bei sehr niedrigen Geschwindigkeiten – zum Beispiel beim langsamen Fahren über den Parkplatz vom Supermarkt oder auch beim Einparken – und in Segel-Phasen schaltet sich der Benzinmotor aber ab und ein Elektromotor (12,3 kW) übernimmt das Kommando.
Dann fährt das Auto vorübergehend rein elektrisch. Im Test klappte das auch, wenn wir bei Geschwindigkeiten von 50-70 km/h den Fuß vom Gas nahmen, den Wagen also einfach rollen ließen oder die Geschwindigkeit mit einem nur sanften Druck auf das Gas-Pedal hielten. Dann begleitet den Fahrer während der Fortbewegung ein leichtes, auch von anderen E-Autos bekanntes Surren.
Anders als ein Plug-in-Hybrid, der etwa 50 Kilometer rein elektrisch fahren kann, kommt ein Mild-Hybrid wie der Subaru XV e-Boxer aber weit weniger weit. Maximal ein bis zwei Kilometer sind drin. Der Energiespeicher, der per Rekuperation aufgeladen wird, ist für eine größere E-Reichweite einfach zu klein.
Grundsätzlich gilt: Bei Beschleunigungen aus dem Stand ist auch der Subaru SV mit seinem 7-Gang-Automatikgetriebe etwas schwerfällig. Ein Manko, das sich eigentlich alle SUV-Modelle abseits von hochmotorisierten Premium-Versionen teilen. Die Gangwechsel erfolgen sanft, teilweise für unseren Geschmack aber etwas spät. Dann kann es helfen, dem Getriebe mit Hilfe von kleinen Schaltwippen am Lenkrad, ein wenig auf die Sprünge zu helfen, um nicht zu hochtourig unterwegs zu sein.
Fahrassistent Subaru EyeSight ausprobiert
Eines der Highlights ist zweifelsohne das Fahrerassistenzsystem Subaru Eyesight. Es kommt unter anderem auch im Subaru Forester e-Boxer zum Einsatz und ist weit mehr als nur eine Geschwindigkeitsregelanlage (Tempomat). Hilfreich ist es nicht nur auf der Autobahn, sondern auch im Stadtverkehr.
Eyesight ist bei allen Allrad-Modellen von Subaru serienmäßig an Bord. Wenn man so will steht es dem Fahrer als zusätzliches Augenpaar zur Seite. Denn es soll unter anderem eines verhindern: Kollisionen mit anderen Verkehrsteilnehmern. Und das funktioniert durchaus eindrucksvoll. Zum Beispiel auf der Autobahn. Dann nämlich, wenn das System den Abstand zum Vordermann misst und die Geschwindigkeit selbständig dem Verkehr anpasst.
Heißt konkret: Der Fahrer stellt per Knopfdruck am Multifunktionslenkrad die gewünschte Reisegeschwindigkeit ein und der Subaru XV übernimmt anschließend die wichtigsten Parameter des Fahrens. Das Fahrzeug bremst und beschleunigt selbständig. Einer adaptiven Abstands- und Geschwindigkeitsregelung sei Dank. Vor allem bei zäh fließendem Verkehr ist das eine echte Wohltat, weil es nicht mehr notwendig ist, ständig auf Gas und Bremse zu stehen. Außerdem an Bord: ein Spurhalteassistent. Bei höherer Geschwindigkeit ertönt ein akustisches Warnsignal, wenn man ohne Betätigung des Blinkers die Spur verlässt.
In der Stadt erkennt Eyesight zwar nicht automatisch rote Ampeln. Sehr wohl aber Gefahrensituationen. Etwa wenn vor einer roten Ampel schon ein Auto steht. Dann bremst der Kompakt-SUV mit Eyesight-Hilfe rechtzeitig automatisch vor dem Hindernis ab. Ebenso registrieren Sensoren potenzielle Gefahren beim Rückwärtsfahren. Ein Kollisionswarner macht dann mit einem deutlichen Warnton auf sich aufmerksam. Und in den erfreulich großen Außenspiegeln ist auf beiden Seiten ein Totelwinkel-Assistent verbaut, der mit orangefarbenen Leuchten signalisiert: Vorsicht, bitte!
Eyesight hat auch Schwächen
Das alles klingt zu positiv, um wahr zu sein? Stimmt! Denn in der Praxis zeigt sich, dass das Eyesight-Assistenzsystem zumindest vor Ampeln recht sensibel auf neu erkannte Gefahren reagiert. Das hat recht ruppiges Bremsen zur Folge. Auf der Autobahn macht das Eyesight-System während normaler Reisegeschwindigkeiten deutlich mehr Spaß. Selbst Autos, die von linken auf die rechte Spur ziehen, erkennt der Assistent ohne zu hart die Reisegeschwindigkeit zu reduzieren. Als Fahrer hat man die Möglichkeit, insgesamt vier Stufen der Abstandsmessung einzustellen, um zumindest für ein wenig sanftere automatische Bremsmanöver zu sorgen.
Etwas überraschend war für uns zudem, dass die Verkehrszeichenerkennung nicht immer zuverlässige Informationen liefert. Hier und da mussten wir im Rahmen unseres Tests feststellen, dass uns das Auto zu beachtende Höchstgeschwindigkeiten vorschlug, die gar nicht existierten (30 statt 50 km/h, 100 statt 70 km/h etc.). Ohnehin sollte man als Fahrer aber grundsätzlich selbst darauf achten, welche Tempolimits am Straßenrand stehen.
Rein technisch sorgen für dieses Plus an Sicherheit übrigens drei Kameras hinter der Windschutzscheibe. Subaru verspricht, dass Eyesight neben anderen Autos auch Motorräder, Fahrräder und Fußgänger erkennen kann und im Notfall eine selbständige Bremsung einleitet.
Wichtig: Eyesight dient nur der Unterstützung des Fahrers. Der Fahrer wird aber nicht davon befreit, aufmerksam den Verkehr zu beobachten und selbst auf etwaige Gefahren zu reagieren. Subaru selbst warnt, dass das System in bestimmten Situationen – zum Beispiel bei nicht optimalen Wetterbedingungen – auch versagen kann.
Subaru XV e-Boxer 2.0ie - Technische Daten
Leistung | 110 kW (150 PS) |
Hubraum | 1995 ccm |
Zylinder | 4 |
Antrieb | Boxermotor Allrad 7-Gang-Automatik |
max. Drehmoment | 194 Nm |
Höchstgeschwindigkeit | 193 km/h |
Kraftstoff | Benzin (Mild-Hybrid) |
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h (laut Hersteller) | 10,7 Sekunden |
Sitze | 5 |
Türen | 5 |
Gepäckraumvolumen | 340 Liter 1.173 Liter bei umgeklappter Rücksitzlehne |
Besonderheit | 220 mm Bodenfreiheit |
Der Verbrauch des Subaru XV e-Boxer
Und der Verbrauch? Im Schnitt haben wir im Rahmen unseres Tests rund 8 Liter auf 100 Kilometer verbraucht. Vergleichsweise viel. Und wären wir mehr in der Stadt unterwegs gewesen, dürften sogar eher neun oder zehn Liter die Regel sein.
Das Mild-Hybrid-System hat uns auf rund 500 Kilometern laut Angaben des Bordcomputers fast 1,5 Liter Sprit einsparen lassen. Wenig? Ja! Das lag aber in erster Linie daran, dass wir das Auto wie erwähnt zu großen Teilen auf der Autobahn auf die Probe gestellt haben. In der Stadt, wo man bei niedrigeren Geschwindigkeiten und vor vielen Ampeln deutlich häufiger ins „Segeln“ kommt, lassen sich mit einer Tankfüllung sicherlich zwei bis drei Liter durch die Verwendung des E-Antriebs sparen.
Praktisch: Sobald ein kritischer Tankstand erreicht ist, informiert das Fahrzeug darüber per unübersehbarem Hinweis auf dem 8 Zoll großen Haupt-Display an der Mittelkonsole.
Platzangebot satt
Im Innenraum überzeugt der Forester XV e-Boxer vorne durch ein großzügiges Platzangebot. Auch Menschen mit langen Beinen finden hinter dem Lenkrad ausreichend Platz. Zur Wahrheit gehört aber auch: Fährt ein Fahrer, der 1,90 Meter oder größer ist, muss der Sitz maximal nach hinten gerückt werden. Und dann ist in der zweiten Sitzreihe so ziemlich alles vorhanden, aber kein Platz mehr für weitere große Menschen. Sie stoßen dann unweigerlich mit den Knien gegen den Fahrersitz. Bequem ist das nicht.
Abschließend noch ein Blick auf den Kofferraum. Denn der kann sich sehen lassen. Zwei Wasser- oder Bier-Kisten, ein Einkaufskorb und ein Sechserpack 1,5-Liter-PET-Flaschen finden problemlos nebeneinander Platz. Und trotzdem bleibt noch Platz für zwei weitere Einkaufstüten; einem Volumen von 340 Litern sei Dank. Und wäre unter dem Kofferraum-Boden nicht der Akku für den E-Antrieb zu finden, wären es noch mehr gewesen. Mit umgeklappten Rücksitzen sind übrigens sogar knapp 1.200 Liter möglich. Schade: Eine elektrische Heckklappe fehlt dem Subaru XV.
Du möchtest ergänzend wissen, was das Entertainment-System des Subaru XV e-Boxer alles kann? Dann solltest du dir in jedem Fall auch unseren ausführlichen Bericht zum Subaru Starlink System im Zusammenspiel mit Apple CarPlay ansehen.
Was kostet der Subaru XV?
Ein Kompakt-SUV mit Mild-Hybrid-Technologie und Allradantrieb für unter 30.000 Euro? Gibt es nicht? Gibt es doch! Der Subaru XV e-Boxer ist genau ein solches Fahrzeug. Ab 29.916,30 Euro Listenpreis ist der Hybrid-SUV zu haben – fünf Jahre Garantie bis 160.000 Kilometer inklusive. Und etwaige Rabatte, die du bei deinem Händler noch aushandeln kannst, sind dabei nicht einmal berücksichtigt.
Preis-Beispiel: Das von uns getestete Top-Modell Subaru XV e-Boxer 2.0ie Platinum Lineartronic kostet laut Liste in der von uns getesteten Ausstattung inklusive Teppichmattensatz knapp 36.665 Euro. Bestellst du dir das Fahrzeug zum Beispiel bei meinauto.de, erhältst du fast 20 Prozent Rabatt. Ab rund 30.785 Euro ist der Wagen bei einem Online-Einkauf schon bald deins. Das zeigt dir, was du sparen kannst, wenn du vor deiner Unterschrift unter den Kaufvertrag geschickt verhandelst.
Zwei Wochen durfte ich den Subaru XV e-Boxer quer durch Nordrhein-Westfalen fahren. Fast 500 Kilometer habe ich dabei abgespult und schnell Gefallen zum Beispiel an der erhöhten Sitzposition und am Abstandstempomat Subaru EyeSight gefunden. Den Wagen einfach mit Active Cruise Control rollen zu lassen, macht schlicht und ergreifend Laune.
Nicht so begeistert hat mich die Tatsache, dass das Fahrzeug an der einen oder anderen Stelle an einer nicht ganz so hochwertigen Verarbeitung leidet. Etwa bei den Druckknöpfen an der Mittelkonsole. Und auch die Türen fühlen sich beim Öffnen und Schließen ziemlich blechern an. Das Platzangebot in der zweiten Sitzreihe ist zumindest dann mangelhaft, wenn vorne große Menschen Platz nehmen.
Klar, irgendwo muss Subaru bei einem SUV in der Preisklasse des XV sparen, das verstehe ich. Trotzdem hätte ich mir hier und da ein bisschen mehr Liebe zum Detail gewünscht. Aber wer weiß, was zur nächsten Modell-Generation - die dann wie heute schon in den USA vielleicht auch als Plug-in-Hybrid zur Verfügung steht - alles verbessert wird.
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August 30, 2020 at 08:30PM
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Subaru XV 2.0ie e-Boxer (2020) im Test: Einfach cruisen! - inside digital
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